Erfahrungsbericht NextDNS.io

2 Oktober 2022 - Lesezeit: 3 Minuten
Was ist NextDNS?

NextDNS ist ein Service, der de facto einen Raspberry Pi mit PiHole ersetzt. Und was macht ein PiHole? Einfach ausgedrückt kann man damit Werbung und Tracking in seinem lokalen Netzwerk unterbinden. Hierfür werden Listen mit zu sperrenden Domains im PiHole hinterlegt, damit bei DNS Abfragen von Webseiten z.B. die Werbebanner per DNS blockiert werden. Hierfür muss der Raspberry Pi allerdings konfiguriert und betrieben werden, wozu vielleicht nicht jeder Lust hat. Also kann man alternativ andere Methoden nutzen.

Für iOS/iPadOS/macOS gibt es ja diverse Anleitungen um alternative und gefilterte DNS Server zu verwenden. Allerding ist bei der aufgezeigten Möglichkeit nur eingeschränktes Verhindern von Werbung und Tracking möglich, da die DNS Server nur einen kleinen Teil der Anfragen rausfiltern.

Was übrigens auch sinnig ist. Bei NextDNS setzt der Betreiber NextDNS Inc. ein System ein, was ähnlich wie PiHole funktioniert, allerdings wird dies in "der Cloud" betrieben. Das bedeutet, ihr habt die Möglichkeit verschiedenste Einstellungen nur für eure Geräte festzulegen. Hierfür ist eine Registrierung notwendig. So kann man vorgefertigte Sperrlisten hinzufügen, einzelne Domains auf eine White- oder Blacklist setzen, ziemlich viele Sicherheitseinstellungen festlegen oder Jugendschutzfunktionen einstellen (z.B. bestimmte Kategorien von Webseiten ausschließen).

Außerdem kann man bestimmte WLANs ausschließen, wenn man z.B. einen PiHole zu Hause betreibt oder bei seinem Arbeitgeber sonst Policies verletzen würde. Am Ende lädt man ein Profil herunter und installiert dies auf iOS, iPadOS oder macOS.

Zusätzlich kann man auch seinen Router mit entsprechenden DNS Server Einstellungen manipulieren und NextDNS für sein gesamtes Netzwerk nutzen. Wie die Installation für die verschiedenen Betriebssysteme funktioniert, ist in kurzen Anleitungen auch für technisch weniger versierte Benutzer gut beschrieben.

Welchen Haken gibt es?

Natürlich gibt es einen Haken. Die Anzahl der DNS Anfragen ist auf 300.000/Monat in der kostenlosen Version begrenzt. Ich z.B. nutze NextDNS im Moment nur mobil auf meinem iPhone. Da komme ich lange nicht an 300k an Anfragen im Monat ran.

Wer den Service aber z.B. mit seinem Router zu Hause nutzen möchte, der wird schnell die 300k Anfragen erreichen und dann schaltet sich NextDNS quasi ab und agiert nur noch als ungefilterter DNS Server. Dies möchte natürlich niemand.

Die Kosten für unbegrenzte Nutzung im privaten Bereich halten sich aber in Grenzen. Wir reden von 1,99€/Monat oder 19,90€/Jahr. Wenn man sich die Kosten für Beschaffung und Betrieb eines Raspberry Pi sparen möchte, ist das tatsächlich nicht viel Geld.

Fazit

Ich bin im Moment begeistert von NextDNS.

Wenn ich unterwegs bin kann ich, genau wie zu Hause, Tracking unterbinden und bekomme beim Aufruf von Webseiten per Browser quasi keine Werbung mehr angezeigt. Außerdem finde ich die Möglichkeit super, dass man auch sein Heimnetzwerk über den Service laufen lassen kann. Das macht es für "normale" Nutzer wirklich einfach.

Ich kann NextDNS jedem empfehlen, der mit wenig Aufwand maximalen Schutz vor Werbung und Tracking erreichen möchte.

Über

Hier soll es um Technik, Politik und meine persönliche Meinung gehen. Da ich meinen RaspberryPi mit PiHole sehr mag und daran gerne bastle, versuche ich hier auch immer Neuigkeiten darum zu teilen.

Politisch links-neutral und ich glaube fest daran, dass alle Menschen einfach nur Menschen sind.